Minderjährige am Steuer: Polizei ertappt 14 jährigen – Was Eltern beachten sollten

Wien – Der jüngste Fall eines 14-jährigen Buben, der am 19. Mai 2025 um 20:00 Uhr in 1050 Wien, Margaretengürtel, von der Polizei am Steuer eines Autos ertappt wurde, sorgt für Aufsehen. Eine Zivilstreife der Landesverkehrsabteilung Wien beobachtete das Fahrzeug, das augenscheinlich von einem Minderjährigen gelenkt wurde. Im Zuge der Anhaltung stellte sich heraus, dass der Bursche tatsächlich erst 14 Jahre alt ist. Begleitet wurde er von der Zulassungsbesitzerin des Wagens sowie einem 18-Jährigen, der zuvor ebenfalls gefahren sein soll – beide ohne gültige Lenkberechtigung.

Der Wagen wies zudem einen stark beschädigten Reifen auf, woraufhin die Polizei die Kennzeichen wegen Gefahr im Verzug abnahm. Es folgten mehrere Anzeigen gegen alle Beteiligten.

Keine Einzelfälle

Auch wenn derartige Vorfälle medial meist nur punktuell auftauchen, ist die Problematik keineswegs neu. Laut ÖAMTC wurden in den vergangenen sechs Jahren neun Personen unter 15 Jahren ohne Lenkberechtigung bei Unfällen mit Personenschaden registriert. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher sein, da viele unerlaubte Fahrten gar nicht erst auffallen oder ohne polizeiliche Maßnahmen enden.

Im selben Zeitraum zeigt sich ein alarmierender Trend: Rund 500 Personen pro Jahr wurden zwischen 2018 und 2022 insgesamt bei Unfällen ohne gültige Lenkberechtigung registriert – das betrifft zwar alle Altersgruppen, verdeutlicht aber das Ausmaß fahrlässiger oder bewusster Gesetzesverstöße im Straßenverkehr.

Höchste Gefahr für Kinder und andere

Was häufig als „dummer Jugendstreich“ abgetan wird, kann im Ernstfall zu verheerenden Unfällen führen. Minderjährige ohne Fahrerfahrung und Reaktionsvermögen setzen sich selbst, ihre Mitfahrer und Unbeteiligte im Straßenverkehr höchsten Gefahren aus. Schon kleinste Fahrfehler können tödlich enden – zumal jugendliche Fahrer in der Regel nicht wissen, wie sie in brenzligen Situationen reagieren sollen.

Der aktuelle Vorfall in Wien zeigt zudem ein weiteres Problem auf: Erwachsene, die entweder wegsehen oder gar selbst am Steuer sitzen, ohne über die nötige Berechtigung zu verfügen, geben ein fatales Vorbild ab.

Was Eltern tun können, um ihre Kinder vom Autofahren abzuhalten:

1. Autoschlüssel sicher aufbewahren: Kinder und Jugendliche sollten keinen freien Zugang zu Zündschlüsseln haben. Am besten bewahren Eltern diese an einem nicht offensichtlichen Ort auf – nicht an der Garderobe oder offen in einer Schale.
2. Technische Sperren nutzen: Viele moderne Fahrzeuge bieten digitale Schlüssel oder Wegfahrsperren per App. Einige Hersteller ermöglichen sogar die Einschränkung von Fahrprofilen – ideal, um unerlaubte Fahrten zu verhindern.
3. Offen über Gefahren sprechen: Klare Kommunikation ist essenziell. Eltern sollten regelmäßig über Risiken, rechtliche Konsequenzen und mögliche Folgen für andere aufklären.
4. Verantwortung vorleben: Wer selbst Verkehrsregeln missachtet oder nachlässig mit dem Auto umgeht, kann von seinen Kindern kaum Regelbewusstsein erwarten. Vorbildwirkung zählt.
5. Bei Unsicherheit externe Hilfe suchen: Wenn Eltern merken, dass ihr Kind risikofreudig ist oder sich zunehmend für das Fahren interessiert, kann auch ein Gespräch mit einem Jugendcoach, Schulpsychologen oder der Polizei präventiv helfen.

Fazit:
Der Fall des 14-jährigen Fahrers in Wien ist kein Einzelfall – er steht exemplarisch für eine gefährliche Entwicklung, bei der Neugier, Leichtsinn und mangelnde Aufsicht fatale Folgen haben können. Minderjährige Fahrer gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer – und das in Situationen, die sie kaum überblicken oder kontrollieren können. Umso wichtiger ist es, dass Eltern Verantwortung übernehmen, technische Schutzmaßnahmen nutzen und frühzeitig das Gespräch mit ihren Kindern suchen. Denn ein einziger unüberlegter Moment am Steuer kann Menschenleben kosten.

BlueAustria

Inhaber, Redaktionelle Leitung
Einfach, geschmacklos aber immer aktuell!
Berichte könnten eine Portion Sarkasmus enthalten.
Besuche uns auf Telegram

Auch interessant:

Europol warnt: Online-Kult-Communitys treiben Minderjährige in extreme Gewalt Linksextremistin Maja T. drohen bis zu 24 Jahre Haft Das unvorstellbare Grauen: Der Prozess gegen den Pädokriminellen Chirurgen Joël Le Scouarnec beginnt Österreichs neue Regierung: Keine Lösungen für die Asylkrise in Sicht Strafalter von Minderjährigen und Jugendlichen in den EU-Staaten Tragödie im Nordosten der Niederlande: Vater tötet sich, Jeffrey (10) und Emma (8)