Wohin zur Hölle ist unser Geld verschwunden?

Österreichs Staatshaushalt gleicht inzwischen einem Fass ohne Boden – und das mit voller Absicht. Über 100 Milliarden Euro neue Schulden in nur wenigen Jahren – obwohl die Staatseinnahmen stabil steigen und 2024 schon bei etwa 248 Milliarden Euro liegen.
Die große Frage: Wofür braucht die Regierung dieses Geld? Warum wachsen die Schulden schneller als die Einnahmen? Und was passiert mit unserem Geld?
100 Milliarden neue Schulden – trotz hoher Staatseinnahmen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Einnahmen stiegen von ca. 222 Milliarden Euro (2019) auf etwa 248 Milliarden Euro (2024). Gleichzeitig häuft der Staat immer mehr Schulden an – mittlerweile sind es über 100 Milliarden Euro neue Staatsschulden seit Beginn der Corona-Krise.
Man könnte annehmen, dass dieses Geld dringend gebraucht wurde: für Schulen, Krankenhäuser, den Ausbau der Infrastruktur, die Unterstützung von kleinen und mittleren Betrieben. Doch:
- Viele Menschen und Unternehmen spüren von diesen Milliarden kaum etwas.
- Infrastrukturprojekte kommen nicht vom Fleck.
- Das Gesundheitssystem ist weiterhin überlastet.
- Bildungs- und Sozialausgaben steigen nicht im erwarteten Maß.
54 Milliarden Budgetdefizit – und wofür soll das Geld sein?
Heuer wurde bekannt, dass das Budgetdefizit auf etwa 54 Milliarden Euro anwachsen wird – das entspricht mehr als dem gesamten Budget für Bildung und Gesundheit zusammen.
Teilweise gehen Organisationen sogar von bis zu 90 Milliarden aus. Wo bleibt dieses Geld?
- Für aufgeblähte Ministerien und zusätzliche Staatssekretäre?
- Für Förderungen, die oft fragwürdig verteilt werden?
- Für ein komplexes Sozial- und Verwaltungssystem, das kaum effizienter wird?
- Für Beraterverträge, PR-Agenturen und Auftragnehmer, deren Nutzen schwer nachzuvollziehen ist?
COFAG – Ein Beispiel für verschwundene Milliarden
Ein Teil des Schuldenanstiegs geht auf die Corona-Hilfen zurück, die durch die COFAG abgewickelt wurden. Insgesamt wurden rund 17 Milliarden Euro ausgezahlt, um Betriebe zu stützen. Trotzdem:
- Über 47.000 Betriebe mussten schließen.
- Die COFAG wurde wegen hoher Beratungskosten und mangelnder Transparenz stark kritisiert.
- Der Verfassungsgerichtshof erklärte Teile der COFAG-Gesetze für verfassungswidrig.
- Viele Hilfen flossen an große Konzerne, während kleine Unternehmen oft leer ausgingen.
Die nackten Zahlen: Staatseinnahmen seit 2019
Jahr | Staatseinnahmen insgesamt (rd. Mrd. €) | Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|
2019 | ca. 222 Mrd. € | — |
2020 | ca. 184 Mrd. € (–11 %) | starker Rückgang wegen COVID‑19 |
2021 | ca. 217 Mrd. € | Erholung nach Pandemie |
2022 | rund 221 Mrd. € | moderates Wachstum |
2023 | ca. 236 Mrd. € | +6,2 % gegenüber 2022 |
2024 | ca. 248 Mrd. € | +4,9 % gegenüber 2023 |
Prognose für 2025: ca. 256–258 Mrd. € Staatseinnahmen – doch das Defizit soll nur durch Sparmaßnahmen reduziert werden.
Weitere unbequeme Fragen
- Warum steigen Steuern und Abgaben ständig, ohne dass sich die Lebensqualität spürbar verbessert?
- Wie kann es sein, dass trotz hoher Einnahmen der Schuldenberg wächst?
- Wer profitiert von Förderungen, wenn kleine Betriebe geschlossen werden?
- Wie sinnvoll sind die vielen Millionen, die für Berater, Agenturen und Verwaltung ausgegeben werden?
Fazit: Wo ist unser Geld geblieben?
Das österreichische Staatshaushaltssystem wirkt wie ein gut geölter Geldvernichter: Milliarden fließen rein, aber echte Verbesserungen bleiben aus. Die Politik häuft Schulden an, ohne das Geld effektiv einzusetzen – während Bürger und Betriebe das Gefühl haben, immer mehr zu zahlen und immer weniger zu bekommen.
Es wird Zeit, diese Politik zu hinterfragen – bevor das Konto endgültig überzogen ist.
Quellen:
(1) Statistik Austria, Budgetdienst Parlament, Jahresberichte BMF
(2) Parlament.gv.at, Staatseinnahmenberichte 2022
(3) Statista, OeNB, Jahresrechnung Öffentlicher Sektor 2023
(4) Parlamentarischer Budgetdienst, Einschätzung 2024 (Stand: Mai/Juni 2025)
(5) Prognosewerte laut EU-Kommission, BMF, OeNB & Fiskalrat, Frühjahrsprognose 2025
(6) Moment.at: COFAG-Skandal (Beraterkosten, Intransparenz, Wiederförderungsgelder)
(7) Parlamentarischer Untersuchungsausschussbericht COFAG
(8) Verfassungsgerichtshof zum COFAG-Gesetz – Verfassungswidrigkeit
(9) Rechnungshofberichte und parlamentarische Anfragen zur COFAG
Inhaber, Redaktionelle Leitung
Einfach, geschmacklos aber immer aktuell!
Berichte könnten eine Portion Sarkasmus enthalten.
Besuche uns auf Telegram
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Bitte achtet auf einen respektvollen und höflichen Umgang untereinander und haltet euch an die allseits bekannte Netiquette. Spamt nicht herum und unterlasst Werbungen zu anderen Seiten. Links sind erlaubt, wenn sie dem behandelten Thema entsprechen und z.B. zu öffentlichen Seiten verweisen. Achtet darauf, keine Fakenews zu verbreiten! Für ausführliche Diskussionen steht dir ebenso unser Forum zur Verfügung.